Von Eulen und Lerchen
Nein, Paul ist nicht unter die Ornithologen gegangen, obwohl er es liebt, die kleinen Piepmätze zu beobachten, wie sie da vor dem Apotheken-Fenster umherfliegen. Es geht darum, dass man Menschen in sogenannte Chronotypen einteilen kann, die bekanntesten: Frühaufsteher – Lerchen – und Langschläfer – Eulen. Wozu man gehört, ist genetisch festgelegt, es tickt also eine ganz persönliche Uhr tief in jedem. Ja Paul, hör mal ganz genau hin! Deinen Tagesrhythmus kannst Du zwar planen, aber nicht Dein Wecker bestimmt, wann Du aufsteht oder schlafen gehst, sondern Dein Inneres.
Lerchen
Springst Du mit guter Laune aus dem Bett, um den Tag zu erobern, und schlummerst abends bereits vor dem Fernseher ein bevor der Blockbuster zum Höhepunkt kommt, dann gehörst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit der Gruppe der Lerchen an.
Eulen
In diese Gruppe gehörst Du, wenn Du Dich morgens mühevoll aus dem Bett pulen musst, vorm ersten Kaffee mit niemandem reden willst, dann aber nach dem abendlichen Blockbuster nochmal so richtig aufdrehst.
Nickerchen-Typ
Bist Du ein Nickerchen-Typ, dann hast Du Deine produktivste Wachzeit morgens und abends, nach den Lerchen und vor den Eulen, allerdings sackt gegen Mittag Deine Leistungskurve zwischendurch einmal ab. Kein Problem: kurz ein Nickerchen – schon geht’s wieder rund.
Nachmittags-Typ
Die Eule light sozusagen. Der Nachmittags-Typ erwacht ähnlich spät wie die Eule, entfaltet sich aber früher, vor allem zwischen 11 und 17 Uhr. Demnach geht er also wesentlich früher in die Waagerechte als die Eule.
Lang- oder Kurzschläfer
Um die Verwirrung perfekt zu machen kommt Paul jetzt noch mit der Schlafdauer um die Ecke. Denn je nach Typ und zudem durch das Alter beeinflusst gibt es neben den Chronotypen auch noch die Lang- oder Kurzschläfer, was ebenfalls direkt in die Gene einprogrammiert ist und sich nur sehr bedingt umtrainieren lässt. Ein bisschen spielt auch Alter eine Rolle: Babys schlafen bis zu 16 Stunden am Tag und je älter man wird, desto weniger Schlaf braucht man. Erst im hohen Alter kehrt sich das Schlafbedürfnis wieder ein wenig um.
Tricks
Auch wenn er sich nicht umtrainieren lässt, austricksen lässt sich dieser Biorhythmus. Interessant kann das beispielsweise bei der Zeitumstellung zur Winterzeit werden, denn als Lerche kann diese Stunde früher hell am Morgen doch schon so etwas wie einen kleinen Jetlag auslösen. Um dem zu entgehen, wäre eine Sonnenbrille nützlich, die für die Übergangszeit von 14 Tagen einfach mehr Dunkelheit suggeriert.
Gerade für Eulen besteht die Gefahr abends zu versacken. Wer dann zusätzlich vor dem Schlafengehen den Blick von einem Display mit hohem Blauanteil nicht abwenden kann, hat ein zusätzliches Problem. Der Display-Blauanteil zögert die Melatonin-Bildung heraus, das bedeutet, der Stoff, der dafür sorgt, dass man müde wird, wird zurück gehalten und das Einschlafen fällt den notorischen Wachbleibern zusätzlich schwer. Bei einigen Geräten kann man auf Nachtmodus stellen, dann wird das Bild gelblich, aber immer noch am besten: einfach mal alles abschalten! Paul sagt Gute Nacht.
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