Einatmen – (Ausrasten) – Ausatmen

Einatmen – (Ausrasten) – Ausatmen

Einatmen – (Ausrasten) – Ausatmen

Paul hat so viel um die Ohren – Frühjahrsputz, Regale auffüllen, Urlaub planen – alles gleichzeitig und überhaupt. Komm mal runter, Paul: tief und lange 4 Sekunden Luft holen, weitere 4 Sekunden die Luft anhalten, über 4 Sekunden die Luft langsam wieder raus lassen und ohne Luft noch einmal 4 Sekunden aushalten. Mach das ein paar Mal und der Stress lässt nach.

Diese Box-Breathing genannte Technik soll auf den Vagusnerv einwirken. Der ist eine Art Autobahn, die vom Gehirn zu vielen wichtigen Organen im Körper führt. Er ist der längste und komplexeste Nerv unserer 12 Hirnnerven und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Verdauung und hilft uns, uns nach Stress zu entspannen.

Die Atemübung ist allerdings nur eine Übung von mehreren, mit denen Paul den Vagusnerv anspricht:

Selbstmassage

Lege Deine Handflächen seitlich an Deinen Hals und fange an, mit sanften kreisenden Bewegungen über Deine Haut zu streichen. 

Kopf drehen

Drehe langsam und mit Bedacht Deinen Kopf nach links, verharre kurz und gehe dann zur anderen Seite. Fixiere auf jeder Seite einen Gegenstand in der Nähe und wiederhole dies ein paar Mal. Diese Übung spricht den Teil des Vagusnervs an, der durch den Hals läuft, sowie die Ziliarmuskulatur im Auge.

Augenbrauen heben

Hebe die Augenbrauen an. Der Schläfenmuskel aktiviert mit dieser Übung den siebten Hirnnerv, der wiederum auf den Vagusnerv einwirkt.

Singen

Trällere vor Dich hin! Am besten Lieder, die die Vokale A, O und U enthalten. Das langgezogene Oooooommmmm bei den Mönchen war nichts anderes als die Stimulierung des Vagusnervs, Du kannst den gleichen Effekt mit "Der Mond ist aufgegangen" erzielen.

Gurgeln

Gurgele mit einem Schluck Wasser. Wenn Du die Rachen- und Kehlkopfmuskulatur stimulierst, kannst Du den Vagusnerv durch Gurgeln aktiveren.

Kältereize setzen

Der Vagusnerv ist ein Teil des Parasympathikus, des vegetativen Nervensystems. Der Gegenspieler ist der Sympathikus, dieser ist für den anregenden Teil unseres Nervensystems zuständig, z.B. für Leistungs- wie Kampfbereitschaft. Mit Kältereizen wird nun der Sympathikus etwas gehemmt. Wenn Du also gelassen in den Tag starten möchtest, dann starte einfach mit einer kalten Dusche, fange mit den Beinen an, gehe über die Arme bevor Du das kalte Wasser am Hals und über den Kopf laufen lässt.

Augenübung

Halte Deine beiden Zeigefinger unterschiedlich weit weg in dein Blickfeld und fange an, zwischen den Fingern hin und her zu wechseln und dabei auf die Finger scharf zu stellen. Wenn das gut gelingt, versuche eine Acht zwischen den Fingern mit Deinem Blick abzufahren – das ist der Booster für diese Übung. Zum Scharfstellen der Linse sind drei Muskeln besonders wichtig: der Ziliarmuskel, der Pupillenschließmuskel, die äußeren Augenmuskeln. Alle drei wirken auf den Vagusnerv.
 

 

 

Schlagworte Verdauung Selbstmassage Singen Vagusnerv Atmung gurgeln Augenübungen