Blasenentzündung
Brennt‘s da unten?
Paul und seine Freunde und Freundinnen haben die letzten warmen Tage genutzt und nochmal eine Poolparty veranstaltet. Schön bisschen planschen, im Wasser abhängen und hinterher nicht ordentlich abgetrocknet. Das rächt sich. Paul hat Glück gehabt, aber bei einigen anderen ist es passiert: Brennen beim Wasserlassen, vermehrter Harndrang, Schmerzen im Unterbauch: Blasenentzündung!
Von Blasenentzündungen sind in der Regel vor allem Frauen betroffen. Ein Grund wird sein, dass Darm, Vagina und Harnröhre dicht beieinander liegen und so gerade die natürlich vorkommenden Darm-Bakterien schnell mal eben auf einem kurzen Weg in die Blase einfallen können und es sich da gemütlich machen. Die männliche Harnröhre ist wesentlich länger und die Blase dadurch etwa um 20 bis 25 Zentimeter (25?! Paul, miss lieber nochmal nach…) schwieriger zu erreichen.
Unterkühlung nach dem Baden oder langes Sitzen auf kalten Untergründen und aus dem Darm eingewanderte Bakterien durch mangelhafte Hygiene können also ein Auslöser sein. Ein weiterer Grund verbirgt sich hinter dem schönen Namen „Honeymoon-Zystitis“, zu Deutsch Flitterwochenkrankheit. Paul hat eine Ahnung, in welche Richtung das gehen könnte…
Wer ein bis zwei Tage nach dem Spaß im Bett die ersten Symptome spürt, hat sich wohl diese Art von Blasenentzündung aufgesackt (kleines Wortspiel), denn auch beim Geschlechtsakt können Bakterien in die Vagina eingeschleust werden. Tipp: Möglichst zeitnah hinterher einmal aus dem Bett schälen und Pinkeln gehen.
Weitere Tipps um Blasenentzündungen zu vermeiden:
- Ausreichend trinken, so werden Erreger weggespült – am besten Wasser oder Blasentee, Getränke wie Kaffee, Brause mit viel Zucker oder Alkohol sind ungeeignet
- Blase regelmäßig vollständig entleeren, nicht erst wenn sie prall voll ist
- Klopapier immer von vorne nach hinten benutzen
- Baumwollunterwäsche tragen, die nicht scheuert und bei 60° waschbar ist
- Den Schambereich mit warmem Wasser reinigen
- Kalte Füße vermeiden und nasse Badesachen schnell wechseln
Aber was tun, wenn es schon so weit ist?
Erstmal, keine Panik. Bei einem leichten Verlauf bist Du mit Wärmflasche gegen die krampfartigen Schmerzen und Blasen-Nieren-Tee zum Ausspülen gut dabei. Eine passende Ergänzung sind antibakterielle Sitzbäder, Dein Apotheker oder Apothekerin berät Dich gerne. Paul hat zudem jede Menge nützlicher Medikamente im Regal für Dich bereit stehen, unter anderem Globuli. Hier kann jeder selbst probieren, was ihm am besten hilft.
Tauchen weitere Symptome auf wie Blut im Urin, schlecht riechender verfärbter Urin, Ausfluss und Fieber, solltest Du Dich doch auf den Weg zu Deinem Arzt oder Deiner Ärztin machen. Eventuell kommst Du um eine Behandlung mit Antibiotika nicht herum, um eine Verschlimmerung bis hin zur Nierenbeckenentzündung zu verhindern. Schwangere, Männer, Kinder oder Menschen mit schwachem Immunsystem sollten sich allerdings schon bei den ersten Anzeichen in die Praxis begeben.
Aber keine Angst: Das lässt sich alles in den Griff kriegen und Du musst nicht den Rest Deines Lebens auf Schwimmen oder Sex verzichten. Wäre doch zu schade.
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